Exkursion Unterengadin am 24. Mai 2025

Es war kein allzu früher Start, als unsere Gruppe sich um punkt 10 Uhr am Bahnhof Lavin zusammenfand. Ebenso war es im Vorfeld wettertechnisch etwas unsicher, welche Bedingungen uns im Unterengadin erwarten würden. Doch die rund 20 Teilnehmenden wurden nicht nur von Jürg Wirth und Ursina Irniger vom Verein Vogelschutz Engadin, sondern auch von der Sonne herzlich begrüsst, und konnten alsbald gut gelaunt in Richtung Sent aufbrechen.
Bereits beim Dorfausgang Lavin wurden Spektive und Ferngläser das erste Mal in alle Richtungen gewunden, denn über uns flog ein Bartgeier und linkerhand wurde ein Neuntöter gesichtet – manch einer hätte sich in diesem Moment vier Augen gewünscht.
Entlang von Fromentalwiesen, Trockenrasen und einigen kürzeren buschigeren oder sogar bewaldeten Passagen bewegten wir uns stetig in Richtung Osten und konnten hangauf- und hangabwärts reichhaltige Beobachtungen vermerken. Immer wieder kreuzten Wacholderdrosseln unseren Pfad – nebst der Mönchsgrasmücke zwitscherten auch Girlitz, Gartengrasmücke und eine Goldammer munter aus den Hecken. Während Mehlschwalben Turmfalke und Kolkrabe im Flug gesichtet wurden, konnten weit oben im Steilhang Steingeissen beobachtet werden, und unter uns in Richtung Talboden eine Kolonie von Felsenschwalben, die sich in einem Felsen direkt an der Kantonsstrasse niedergelassen haben.
Zu den Highlights der Exkursion gehören sicherlich auch eine Zippammer, die sich bei uns in aller Ruhe präsentierte, die munteren Alpenmeisen sowie Männchen und Weibchen vom Schwarzkehlchen und weitere Neuntöter im Brutgebiet, die alle ausführlich beobachtet werden konnten.
Nach einer aussichtsreichen Mittagsrast folgten während des Abstiegs nach Lavin unter anderem Begegnungen mit Erlenzeisig, Baumpieper, Berglaubsänger und einem Gimpel. Wieder zurück im Dorf wurde die Exkursion wahlweise mit dem Rundgang durchs Dorf entlang des Laviner Schwalbenwegs abgerundet, oder mit einer Einkaufstour in Jürg Wirths eigener Käserei. Bei Kaffee und selbstgemachten Leckereien der Dorfbäckerei auf der spektakulären kleinen Aussichtsterrasse hoch über dem Inn konnten wir schliesslich die Erlebnisse gemütlich ausklingen lassen. Lavin, schön wars! Wir werden wieder kommen.
Text: Flurina Gradin
Bilder: Eduard Ramp (Zippammer / Neuntöter / Mittagspause) / Flurina Gradin (Gruppenbild)


