Biodiversität im Siedlungsraum
Start 2017
Grundlagen und Problemstellung
Der Siedlungsraum ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. In einer naturnah gestalteten Umgebung können sogar gefährdete Arten vorkommen. Die Umgebung der Siedlung Kraftwerk1 Heizenholz weist bereits heute gewisse ökologische Qualitäten auf. Die Gestaltung erfolgte naturnah, und es wachsen grossmehrheitlich einheimische, standortgerechte Sträucher.
Projektziele Übersicht
Mit diesem Projekt soll die Umgebung von einer „Standard-Lösung“ für naturnahe Gärten auf ein vorbildliches Niveau angehoben werden. Oftmals wird eine Umgebung nämlich zwar naturnah geplant, die Ausführung und spätere Bewirtschaftung sind dann aber nicht optimal. Dies ist auch so bei der Umgebung der Siedlung Kraftwerk1 Heizenholz. Durch die Optimierung kann die Umgebungsgestaltung zu einem Vorbild für Genossenschaften in der Stadt Zürich werden.
Das Projekt entsteht in enger Zusammenarbeit von der Umgebungsgruppe der Siedlung, der Verwaltung und dem Natur- und Vogelschutzverein Höngg. An zwei Sitzungen diskutierten die Projektbeteiligten die Ziele, Wünsche und Erwartungen sowie mögliche Massnahmen.
Ziele und Massnahmen
Die Siedlung Kraftwerk1 Heizenholz und der Natur- und Vogelschutzverein Höngg setzen sich mit diesem Projekt folgende Ziele:
- Vorbildliche, naturnahe Umgebung mit zahlreichen Nischen und Unterschlüpfen
- Förderung spezifischer Zielarten (Igel, Mauersegler, Wildbienen)
- Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Mieterinnen und Mietern
- Förderung der Nutzung (bspw. Holunderblüten, Kornelkirschen etc.)
Folgende Massnahmen sind geplant:
- Aufwertung Hecke
- Schaffung von Kleinstrukturen und Nischen
- Anlegen einer Wildbienen-Ecke
- Optimierung der Wiesenpflege
- Nistkästen für Mauersegler
- Neuaufbau der bestehenden Kräuterspirale
Finanzierung und Verantwortung
Das Projekt wurde vorwiegend durch Eigenleistungen der Mieterschaft ermöglicht. Die Genossenschaft Kraftwerk1 finanzierte einen Teil der Ausgaben. Über das Angebot «Mehr als grün» von Grünstadt Zürich konnte weitere Unterstützung bezogen werden.
Projektleitung:
Benjamin Kämpfen, NVV Höng
Lydia Buholzer, Vertreterin Mieterschaft Heizenholz
Umsetzung
2018
Aufwertung Hecke:
Die Hecke am Südrand des Grundstücks war recht schmal und hochgewachsen und wies kaum Strukturen auf. Bei der Aufwertung wurde die Hecke einerseits durchforstet, anderseits auch abschnittsweise schnellwachsende Sträucher (v.a. Roter Hartriegel) ausgestockt. Danach wurden die entstandenen Lücken und die geschaffenen Buchten neu bepflanzt.
Schaffung von Kleinstrukturen und Nischen:
Mit dem bei der Heckenpflege angefallenen Astmaterial wurden Asthaufen und Kleinstrukturen geschichtet. Diese dienen Igeln, Erdkröten oder Blindschleichen als Unterschlupf.
Nistkästen für Mauersegler:
Ein Nistkasten für Mauersegler wurde gebaut und auf dem Dach installiert. Zusätzlich wurden mit einer Lockanlage jeweils morgens und abends Rufe abgespielt.
Neugestaltung einer unterschlupfreichen Kräuterspirale:
Die bestehende Kräuterspirale wurde neu aufgebaut. Durch eine mit einer Trockenmauer abgestützten Terrainerhöhung im südlichen Teil wurden einerseits unterschiedliche Boden- und Feuchteverhältnisse geschaffen, anderseits dient das lückige Mauerwerk als Unterschlupf für Kleintiere.
2019
Anlegen von Wildbienenflächen:
Auf der ursprünglichen Fettwiese wurden an verschiedenen Orten Wildbienen-Ecken gestaltet. Mit Sand, Wandkies, Steinen und Totholz konnten verschiedenartige Lebensräume für Wildbienen geschaffen werden. Sie wurden mit Wildstauden bepflanzt.
Aufwertung Wiesenflächen:
In die Wiesenflächen, welche bisher aus einer sehr artenarmen Gras-Mischung bestanden, wurden fehlende Wiesenblumen durch Staudenpflanzung eingebracht.
Anlage Krautsaum/Hochstaudenflur:
Angrenzend an die im Vorjahr gepflanzten Heckensträucher, entstand ein artenreicher Krautsaum, der stellenweise eingesät, aber auch mit Staudenpflanzungen die typischen Arten ergänzt wurde.
