Grünspecht

Grünspecht im Gras, © Marcel Ruppen

Der Grünspecht – ein regelmässiger Brutvogel auf dem Hönggerberg und gerngesehener Besucher des Ruggernwegs.

Er ist nicht unbedingt ein klassischer Specht, der sich oft an Baumstämmen festklammert, laut trommelt und seine Bruthöhle in alte Stämme meisselt. Vielmehr ist er ist ein sogenannter Erdspecht, denn er ist oft am Boden zu beobachten, wo er nach Ameisen und kleineren Insekten Ausschau hält. In den sattgrünen Wiesen ist er daher optimal getarnt mit seinem grasgrünen Gefieder. Im Flug kann man zudem seinen fast goldgelben Bürzel (den unteren Teil seines Rückens) bestaunen. Man trifft ihn gerne in Obstgärten, Parks und lichten Wäldern an, wo es genug offene Flächen und ein gutes Nahrungsangebot an Ameisen gibt, von denen er mit seiner langen, mit Widerhaken versehenen Zunge bis zu 2’000 pro Tag verschlingt.

Der Grünspecht zimmert seine Höhlen nicht immer selbst, sondern ist dankbarer Abnehmer von verlassenen Baumhöhlen, die beispielsweise von Buntspechten angefertigt wurden. Diese bessert er aus, bevor das Paar einzieht, um eine Brut von 5 – 7 Jungtieren aufzuziehen. Nach fast 4 Wochen intensiver Fütterung, wagen sich die kleinen Spechte aus ihrer Kinderstube heraus und erscheinen mit ihrem gefleckten Brustgefieder und dem bereits roten Kamm in Nestnähe, wo sie beginnen, selbstständig nach Nahrung zu suchen. Männchen und Weibchen kann man ebenfalls unterscheiden, indem man auf den schwarzen Bartsteif achtet, der beim Männchen innen rot und beim Weibchen uni schwarz ausgefärbt ist.

Obwohl die Brutzeit zwischen Mai und Juli liegt, beginnt die Balz bereits im Winter. Noch bis im Frühling hört man seinen lachenden Ruf, der ähnlich dem Lachen des Schwarzspechts klingt. Trommeln hört man ihn jedoch praktisch nie. Stattdessen dient sein Lachen der Revierverteidigung und zur Paarbildung. Auch am Ruggernweg und manch anderen Orten in Höngg kann man ihn gerne hören – vielleicht ja sogar bei Ihrem nächsten winterlichen Spaziergang…

Steckbrief

Merkmale
Olivgrüne Oberseite mit rotem Kopf und schwarzem Bartstreif (beim Männchen rot eingefärbt).

Gesang/Ruf
Lange, lachende «kjü kjü kjü» Rufe

Zugverhalten
Meist ganzjähriger Standvogel

Brutbiologie
1 – 2 Jahresbruten in Baumhöhlen von Mai bis Juli mit 5 – 7 Jungen

Brutbestand Schweiz
Erfreuliche Bestandeszunahme, 12’000 – 18’000 Paare

Vorkommen Höngg
Mancherorts zu entdecken, beispielsweise am Hönggerberg, an der Limmat oder beim Rütihof

Grünspecht © Marcel Ruppen