Kleiber

Kleiber © Marcel Ruppen

Der Kleiber ist ideal an das Leben im Laubwald angepasst. Man kann ihn beobachten wie er senkrecht die Baumstämme hoch und kopfvoran herunterklettert, in einer Baumhöhle nistet, in der Rinde nach Insekten sucht oder Nüsse und Samen einklemmt um sie mit dem Schnabel zu zerkleinern.

Der Kleiber ist weit verbreitet und in zahlreiche Unterarten in Europa, Asien und Nordafrika aufgeteilt. Bei uns sieht man ihn vor allem in Laubwäldern mit Altbaumbestand, wo er in Baumhöhlen und Nistkästen brütet, aber auch in Gärten und Parks. Seinen Nesteingang verkleidet der Kleiber mit Lehm. Dieses Verhalten hat wohl auch zu seinem Namen geführt. Durch das Verkleben isoliert er sein Nest und schützt es vor Fressfeinden und Nistplatzkonkurrenten wie dem Star.

Das Nest selbst stattet das Kleiberweibchen mit dürrem Laub und Rinde von Kiefern aus. Manchmal werden auch Rindenstücke von Lärchen oder Birken verwendet. Ab Ende April legt das Weibchen 5 – 7 Eier und bebrütet diese über die nächsten zwei Wochen. Anschliessend werden die Jungen von den Eltern während 23 – 25 Tagen mit Insekten und Sämchen gefüttert. Anfang Juni fliegen die Jungvögel dann schliesslich aus und siedeln sich in der nahen Umgebung ihrer Kinderstube an. Das Kleiberleben spielt sich somit auf kleinem Raum ab, denn zudem bleiben sie, sobald sie sich ein Revier gesichert haben, diesem wenn möglich treu.

Als agiler Kletterer mit kräftigen Zehen geht er an Baustämmen hoch und stochert mit seinem langen Schnabel nach Insekten unter der Baumrinde. Im Herbst und Winter, wenn das Insektenvorkommen abnimmt, greift der Kleiber auf Beeren sowie Bucheckern und Haselnüsse zurück. Diese legt er auch gerne als Vorrat an. Dabei gehen immer wieder einige Samen verloren, was der Ausbreitung des jeweiligen Baumes zu Gute kommt. Die Nüsse und Kerne werden vom Kleiber in Rindenspalten eingeklemmt und geschickt mit dem kräftigen Schnabel aufgeknackt. In Buchenmastjahren haben die Kleiber eine bessere Chance den Winter zu überleben.

Steckbrief

Merkmale
Kontrastreich dank dem orangen Bauch und der blauen Oberseite; schwarzer Augenstreif; pfeilförmiger Körper mit spitzem Schnabel

Gesang/Ruf
Der Reviergesang ist als hohes, absteigendes wi¬wi¬wi erkennbar, teils variabel und trillernd. Während der eigentlichen Brut ist dann kaum mehr etwas vom Kleibergesang zu hören. Der Ruf erklingt häufig als lautes, wiederholtes sit.

Zugverhalten
Bei uns als Standvogel auch im Winter anzutreffen; standorttreu

Brutbiologie
Kleiber beginnen zum Teil bereits im Vorwinter sich ein Revier mit einer geeigneten Bruthöhle zu sichern. Im späten April bis Mai werden zweieinhalb Wochen lang 5 – 7 Eier bebrütet. Meist findet nur eine Brut pro Jahr statt.

Brutbestand Schweiz
Weit verbreitet; 110‘000 – 170’000 Brutpaare

Vorkommen Höngg
Oft im Hönggerwald und gerne im Garten anzutreffen oder im Winter am Futterhäuschen

Kleiber mit Haselnuss © Marcel Ruppen