Mauersegler

Mauersegler © Marcel Ruppen

Anfang Mai ist er aus seinem Winterquartier zurückgekehrt. Jetzt erfreut uns dieser Dauerflieger mit seinen akrobatischem Geschick hoch in den Lüften.

Den Mauersegler trifft man als anpassungsfähigen Kulturfolger oft in Städten. Meist kann man gleich eine ganze Gruppe beobachten, die am Himmel vorbeizieht oder flink, mit grossem Geschick nach Insekten jagt. Die Brut findet in Kolonien statt. Die Nester lassen sich unter Dächern, an Mauern, Felsen und seltener in Baumhöhlen finden. Ihren Brutplätzen sowie Partnern bleiben Segler über Jahre treu.

Oft wird der Mauersegler von Laien für eine Schwalbe gehalten. Dies ist nicht ganz unberechtigt. Zwar sind Segler und Schwalben in ihrer Evolution vor rund 80 Millionen Jahren getrennte Wege gegangen, jedoch haben Anpassungen an ähnliche Lebensweise und -raum zu einem sich gleichenden Erscheinungsbild geführt. Auch kann man sie bei der gemeinsamen Luftjagd beobachten. Im Gegensatz zu den Schwalben verbringt der Mauersegler jedoch praktisch sein ganzes Leben in der Luft und kann, wenn einmal am Boden, kaum mehr abheben. Dies liegt an seinen stark reduzierten Füssen, die beim Segeln hinderlich wären. Seine sichelförmigen Flügel sind länger und schmaler als jene der Schwalben und der Flugstil weniger flattrig und häufiger gleitend.

In der Schweiz ist der Mauersegler potentiell gefährdet. Modernisierung und Renovation an Häusern führen zum Versiegeln von Brutnischen; jedoch sind künstliche Nisthilfen sehr erfolgreich. Des Weiteren ist die Nahrungssuche stark witterungsabhängig, da sich die Segler fast ausschliesslich von Fluginsekten ernähren.

Wenn jedoch ein Junges erfolgreich geschlüpft ist, liegen seine Überlebenschancen bis zum Ausfliegen bei erfreulichen 90%, was wohl der intensiven Pflege der Eltern zu danken ist. Die Nestlinge werden 1-2-mal pro Stunde mit riesigen Futterpaketen aus etwa 200 Insekten beliefert und das bis zu 6 Wochen lang! Einmal flügge, werden die Jungvögel, nachdem sie Überwinterung und Zug zweimal erfolgreich überstanden haben, ihre eigene Brut aufziehen können. Sie werden durchschnittlich 6 Jahre alt, jedoch nicht selten sogar über 10 Jahre; die Zeit vergeht wie im Flug…

Steckbrief

Merkmale
Helle Gesichtsmaske mit weisser Kehle, ansonsten relativ einfarbig dunkel. An den Segelflug angepasste schmale, sichelförmige Flügel von über 40 cm; Zusammen mit dem aerodynamischen Körper ermöglichen sie einen schnellen und wendigen Flug.

Gesang/Ruf
Seine typischen schrill erklingenden, einsilbigen „srriii“ Rufe haben ihm den Namen Spyr verschafft.

Zugverhalten
Sommergast, zieht bereits ab Ende Juli/August in Richtung Subsahara-Afrika. Den Grossteil des Jahres verbringt er auf dem Zug und hält sich nur etwa drei Monate in seinem Sommer- oder Winterquartier auf. Zurück in der Schweiz Ende April.

Brutbiologie
2-3 Eier, die 20 Tage lang bebrütet werden. Die geschlüpften Jungtiere werden 4-6 Wochen im Nest gfüttert. Bei schlechtem Wetter fallen die Jungtiere in eine Hungerstarre (Torpor) um den Energieverbrauch zu minimieren.

Brutbestand Schweiz
40’000 – 60’000 Brutpaare, im Mittelland vor allem in den Siedlungen.

Vorkommen Höngg
Oft am Abendhimmel zu sehen und zu hören. Brütende Pärchen sind z.B. in den Nistkästen am Kappenbühlweg zu beobachten.