Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke Männchen© Marcel Ruppen

Dieser wenig bekannte Vogel hat sich bei uns in den letzten Jahren zu einer häufigen Art gemausert und es sogar in die Top 10 der häufigsten Gartenvögel geschafft.

Das Aussehen dieses spatzengrossen Singvogels ist relativ unscheinbar bis auf die charakteristische und namensgebende Kappe. Während das Weibchen eine braune Kappe trägt, erinnert das Haupt des Männchens an die schwarze Kappe eines Mönchs. Der Name Mönchsgrasmücke hat im Übrigen nichts mit «Mücken» zu tun, obwohl im Frühjahr kleine Insekten und Larven die Hauptnahrungsquelle ausmachen. Vielmehr kommt der Name vom mittelalterlichen «schmiegen», «schlüpfen», eine Anlehnung an ihre Lebensweise in Büschen und Hecken.

Die Mönchsgrasmücke ist eine der wenigen Arten, deren Zahl in den letzten Jahren erfreulich zugenommen hat. Sie kommt häufiger vor als das uns bekannte Rotkehlchen. Doch weshalb haben viele Leute noch nie von der Mönchsgrasmücke gehört? Zum einen führt sie ein eher heimliches Leben. Sie ist ein Deckungssänger, das heisst sie singt aus einem Versteck heraus, anstatt sich auf einer Baumkrone zu präsentieren. Zum anderen ist sie ein Zugvogel und verbringt den Winter im warmen Süden und kommt daher nur in Ausnahmefällen bei uns ans Futterhäuschen.

Eines ihrer Erfolgsrezepte ist wohl ihre Anpassungsfähigkeit. In Studien wurde herausgefunden, dass sie rund 60 Sträucher als Nahrung und Habitat nutzt. Beim Brutort sind sie ebenfalls nicht allzu wählerisch und nisten sich im Siedlungsraum, Wäldern, Hecken sowie Feuchtgebieten ein – Hauptsache es hat einige Büsche und genug Nahrung. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass sie nur selten Katzen zum Opfer fallen. Während Rotkehlchen und Grünfink, die öfters am Boden nach Futter suchen, am häufigsten von Katzen gefangen werden, erliegt die Mönchsgrasmücke nur selten diesem Schicksal – ein weiterer Vorteil ihrer Heimlichkeit.

Steckbrief

Merkmale
Spatzengrosser, grauer Vogel mit bräunlichem Mantel. Weibchen mit brauner, Männchen mit schwarzer Kappe. 

Gesang/Ruf
Flötend, sehr melodisch und komplex, Ruf klingt wie zwei aufeinandergeschlagenen Steine

Zugverhalten
Überwintert im Mittelmeerraum, versucht zunehmend auch in der Schweiz zu überwintern.

Brutbiologie
Eine, selten zwei Bruten pro Jahr (April bis Juli) mit je 4 – 5 Jungen.

Brutbestand Schweiz
700’000 – 800’000 Brutpaare

Vorkommen Höngg
Häufig; ist öfter zu hören als zu sehen

Mönchsgrasmücke Weibchen © Marcel Ruppen