Reiherente
Im Winter erfreut sie uns in zahlreicher Schar mit ihrem Besuch. Die Reiherente ist gut bekannt und leicht zu erkennen an ihrem reiherartigen Federschopf.
Sie ist eine der weitverbreitetsten Entenarten unseres Kontinents und darüber hinaus. Ihr Brutgebiet befindet sich hauptsächlich im nördlichen Europa sowie Russland. Ab September zieht sie in ein südlicheres Winterquartier, das sie erst Anfang Frühling wieder verlässt.
Die Balzzeit beginnt bereits im Winter, weshalb wir bei uns die Männchen in ihrem schönen Prachtkleid in glänzendem schwarz mit weissen Flanken und ausgeprägtem Federschopf bewundern können. Währenddessen zeigt sich das Weibchen mit braunem Kopf und Hals, weissem Bauch und weissem Schnabelansatz. Auch sie ziert ein Federschopf, jedoch viel weniger stark ausgeprägt. Sie bilden Pärchen und werden sich dann im späten Frühling – zurück in ihrem nördlicheren Brutgebiet – der Jungenaufzucht widmen, d.h. vor allem das Weibchen, welches für den Nestbau sowie das Umsorgen der Küken verantwortlich ist. Die Jungtiere sind schon früh ziemlich selbständig und üben bereits in der ersten Woche nach dem Schlüpfen fleissig das Tauchen.
Die Reiherente gehört zur Ordnung der Tauchenten und ernährt sich am liebsten von Muscheln. Nicht zuletzt dank der Ausbreitung der Wandermuschel ist die Reiherente heute eine der häufigsten Enten. Beim Tauchgang sucht sie im Schlick und unter Steinen nach weiteren Weich- sowie Krustentieren oder Insektenlarven und pflanzlicher Nahrung. Sand und kleine Steinchen helfen zudem die Nahrung im Magen zu zerkleinern. Sie sind begnadete Synchrontaucher und so kann es passieren, dass nach kurz abgewandtem Blick plötzlich alle von der Bildfläche verschwunden sind.
Steckbrief
Merkmale
Schimmernd schwarzer Federschopf, der an die Schmuckfedern eines Reihers erinnert; satt gelbe Iris; grauer Schnabel mit schwarzer Spitze
Das Weibchen ist braun gefärbt mit einfarbig dunkelbraunem Rücken und hat ebenfalls einen, jedoch etwas kürzeren, Schopf.
Gesang/Ruf
Dumpfes Trillern:*”korr-korr” oder “ka-ka-ka, karr”
Zugverhalten
Kurzstreckenzieher aus den nördlichen Breiten
Brutbiologie
Brut ab April, wobei die Brautwerbung bereits im November im Winterquartier beginnt, weshalb man sie bei uns im Prachtkleid sieht. Nicht wählerisch bei der Suche eines Nistplatzes sind ihre Schilfnester auch in Möwenkolonien zu finden.
Brutbestand Schweiz
Verletzlich, 160 – 280 Brutpaare, jedoch als sehr häufiger Wintergast bei uns
Vorkommen Höngg
2020 ein Brutpaar im Werdhölzli. Eine grosse Zahl findet sich jedes Jahr an der Limmat ein.