Rotkehlchen
Im Winter ein häufig gesehener Gast am Futterhäuschen, lebt das Rotkehlchen oft in nächster Nähe mit den Menschen.
Das Rotkehlchen ist bekannt bei Gross und Klein, kommt es doch in verschiedenen Geschichten und Volksliedern vor. Wir kennen es gut, wenn es im winterlichen Schnee hüpft und keck seine auffällige, rötliche Brust zeigt. Auch im Frühling beim Gärtnern ist es oft präsent und sucht nach Würmern im frisch umgegrabenen Garten. Nicht nur gegenüber Menschen zeigt es kaum eine Scheu, in den Wäldern hat man des Öfteren beobachtet, wie Rotkehlchen den Wildschweinen folgen, um in der frisch aufgewühlten Erde ebenfalls Nahrung erhaschen zu können.
Während bei den meisten Vogelarten nur die Männchen ihren Gesang vortragen, um im Frühling während der Paarungszeit ihr Territorium abzugrenzen und ein Weibchen anzulocken, singt bei den Rotkehlchen auch das Weibchen. Denn beide Geschlechter verteidigen ausserhalb der Brutzeit ein sogenanntes Futterrevier. Den sehr melodiösen, plätschernden oder perlenden Gesang hört man oft beim Spazieren im Wald. Noch öfters kann man den schnalzenden Kontaktruf der Rotkehlchen bei einem herbstlichen Abendspaziergang hören. Speziell ist auch, dass der Gesang praktisch zu jeder Tages- oder auch Nachtzeit vorgetragen wird und eben nicht nur im Frühling sondern auch im Herbst und Winter noch erklingt, wenn der Gesang der meisten anderen Vogelarten verstummt ist.
Studien haben gezeigt, dass die Rotkehlchen ihre Nachbarn gut kennen. Wenn das gleiche Männchen im benachbarten Revier singt, wird kaum eine Reaktion gezeigt. Wird ihm jedoch die Stimme eines fremden Männchens in demselben benachbarten Gebiet vorgespielt, zeigt es starkes Verteidigungsverhalten. Eine ähnlich heftige Reaktion wird auch ausgelöst, wenn der gewohnte Nachbar plötzlich aus einer anderen Richtung singt. Solche Ergebnisse bestätigen, dass Rotkehlchen irritiert sind, wenn sie ihren gewohnten Nachbarn nicht im gewohnten Zuhause singen hören.
In Höngg sind diese sympathischen Drosselvögel an vielen Orten zuhause. Hören Sie sich den Gesang mittels QR Code doch einmal an und gehen Sie auf Erkundungstour im Quartier. Die Chancen, vor allem in Waldnähe ein Rotkehlchen hören, stehen recht gut.
Steckbrief
Merkmale
Herzförmige orange-rote Brustfärbung, brauner Mantel
Gesang/Ruf
Perlende, abfallende Strophen; klackender Ruf
Zugverhalten
Standvogel / Teilzieher; viele Wintergäste aus Nordeuropa
Brutbiologie
Zwei Bruten zwischen Ende April und Juli; Nest mit 5 – 7 Eiern in Bodennähe
Brutbestand Schweiz
450’000 – 650’000 Brutpaare, Bestand zunehmend
Vorkommen Höngg
Oft anzutreffen im Wald, Garten und an der Limmat