Star

Star frisst Efeubeeren © Marcel Ruppen

Der Star macht seinem Namen alle Ehre. Sein glänzendes, gepunktetes Gefieder und sein eindrückliches Gesangsrepertoire sind seine Markenzeichen.

Der Star ist den meisten Leuten bereits aus Kinderliedern bekannt. Er ist ein äusserst guter Imitator und schmückt seinen Gesang mit Strophen von anderen Vögeln, aber auch sonstigen Geräuschen wie Autoalarm oder Katzen-Miauen, aus. Nicht nur musikalisch hat er einiges zu bieten, auch sein sein Äusseres ist beachtenswert, besitzt er doch ein prächtiges, metallisch glänzendes Federkleid. Der Ansatz des auffällig gelben Schnabels ist beim Weibchen schwach rosa gefärbt, beim Männchen hingegen erscheint er blau. Nach der Brutzeit wechseln sie ihr Gefieder und erscheinen nun in einem weiss-gepunkteten Kleid. Im Flug erkennt man sie leicht, denn sie sehen dank ihrer dreieckigen Flügelform aus wie Deltasegler.

Staren sind Höhlenbrüter und auf offene Flächen für ihre Futtersuche angewiesen. Ansonsten sind sie sehr anpassungsfähig und so trifft man sie in städtischen Gärten, Parks, Landwirtschaftsgebieten und an Waldrändern an. Sie belegten sogar Platz neun bei der diesjährigen Gartenvogel Zählaktion (Seite 6). In der Kolonialzeit waren die Menschen angetan vom Gesang und Glanz des Stars, weshalb er in zahlreiche Überseebiete mitgenommen wurde. Heute ist er darum fast auf der ganzen Welt verbreitet.

Staren sind sehr gesellig und verteidigen kein eigenes Revier, sondern bevorzugen Orte, wo sich bereits andere Paare in der Umgebung eingenistet haben. Auch bei der Futtersuche sind sie gemeinsam unterwegs. Sie besuchen häufig Weiden mit Schafen oder Kühen, welche sie nach schmackhaften Parasiten und Zecken absuchen. Zudem lockt deren Mist eine Vielzahl von Insekten an, die kein Star verschmäht. Staren sind dafür bekannt, dass sie im Herbst kurz vor ihrem Wegzug sehr grosse Schwärme mit Millionen von Vögeln bilden. Die Flugmanöver sehen entsprechend spektakulär aus und werden begleitet von einer Geräuschkulisse von kumulativen Rufen und Flügelschlägen, die sich zu einem mächtigen Surren erheben. So faszinierend wir die Flugformationen der Stare finden, so gross können die Schäden sein, die sie an Obstbäumen und Weinreben anrichten. In der Schweiz werden solche Riesenschwärme jedoch nur selten beobachtet.

Steckbrief

Merkmale
Leicht gepunktetes, metallisch-glänzendes Gefieder mit gelbem Schnabel; im Winter schwarzes Gefieder mit prominenten, weissen Punkten und dunklem Schnabel

Gesang/Ruf
Exzellenter Imitator von Vogelstimmen und anderen Geräuschen (z.B. Autoalarm). Gesang begleitet durch schnelle Flügelschläge.

Zugverhalten
Kurzstreckenzieher; kann sehr grosse Schwärme bilden

Brutbiologie
Höhlenbrüter; 1 – 2 Jahresbruten von April bis Juni

Brutbestand Schweiz
120’000–140’000 Paare, hauptsächlich im Mittelland

Vorkommen Höngg
Nicht selten zu sehen, z.B. am Hönggerberg, im Herbst/Winter auch ganze Schwärme

Stare sammeln sich © Marcel Ruppen