Schwerpunktthema Schmetterlinge

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Sechsfleck Widderchen, © Dorothee Häberling

Zwei Naturspaziergänge, ein Parcours am Ruggernweg und der Stand am Wümmetfäscht werden sich den farbigen Flugkünstlern widmen. Bereits an der Generalversammlung hat der ehemalige Co-Präsident Jonas Landolt über diese beliebte und populäre Insektenordnung erzählt.


Schmetterlinge werden in Tag- und Nachtfalter unterteilt. Tagfalter sind, wie der Name schon verrät, vor allem tagsüber aktiv. Der Begriff ist etwas verwirrend, denn es gibt einige tagaktive Schmetterlinge, welche zu den Nachtfaltern gezählt werden, wie das Taubenschwänzchen (Schwärmer) oder das Blutströpfchen auch Widderchen genannIn der Schweiz sind 212 Tagfalter gezählt worden, in der Stadt Zürich rund 70 Arten Zu den häufigsten Tagfaltern gehören Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Admiral, C-Falter oder Bläulinge. Diese Arten sind vereinzelt schon im März zu sehen, denn sie überwintern als Falter.
Die Zahl der Nachtfalter dagegen ist bedeutend höher, in der Schweiz kommen knapp 3500 Arten vor. Nachtfalter, sie werden umgangssprachlich auch als Motten bezeichnet, sind vornehmlich nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Sie sehen meisten eher unscheinbar aus und können sich so tagsüber besser vor Feinden verbergen. Und im Gegensatz zu den Tagfaltern brauchen die Nachtfalter keine bunte Flügelpracht, um potentielle Partner anzulocken. Vielmehr behelfen sich die Weibchen mit Sexuallockstoffen, die auch über große Entfernung von den Männchen wahrgenommen werden.
Schmetterlinge sind selten geworden. Neue Studien zeigen, dass es heute zwei Drittel weniger Tagfalter gibt als noch vor 30 Jahren. Nicht nur die Zahl der Tiere nimmt ab, auch die Arten werden immer weniger. Schuld daran ist die intensive Landwirtschaft. Dort, wo viel gespritzt und viel gedüngt wird, fehlen Schmetterlinge – denn es herrscht eine Pflanzenmonokultur und den Schmetterlingen, die oft auf einzelne Futterpflanzen angewiesen sind, fehlt die Nahrungsgrundlage.
Das lässt sich gut an den Bläulingen zeigen, einer artenreichen Tagfalterfamilie. Sie sind auf Schmetterlingsblütler, wie z.B. Klee oder Wicken spezialisiert und legen dort die Eier ab. Die Raupen ernähren sich dann von den proteinreichen Blättern und Blüten.
Dass der NVV auf dem Ruggernweg einen Parcours mit 22 Tagfalterarten macht, kommt nicht von ungefähr. Kaum ein anderer Lebensraum ist für Schmetterlinge so bedeutend wie Magerwiesen, denn diese werden in der Regel nur einmal jährlich gemäht und haben eine grosse Vielfalt von Blütenpflanzen.

Stefan Hohler (Text), Dorothee Häberling (Fotos)

Rotklee Bläuling, Violetter Waldbläuling

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