Die Werdinsel ist ein Hotspot der Biodiversität in der Stadt Zürich. Wasseramsel und Eisvogel brüten hier, eine Biberfamilie zieht ihren Nachwuchs auf und verschiedene Fledermausarten jagen über der Limmat. Der Wert dieses Naturraums hat der NVV Höngg auch bei der Erarbeitung des Nutzungskonzepts Werdinsel durch die Stadt Zürich immer wieder in Erinnerung gerufen. Nun bietet sich die Gelegenheit, die bestehenden Grünflächen aufzuwerten und noch naturnaher zu gestalten.
Anstoss zum Projekt gab der aktuelle Pflegebedarf der Gehölze entlang des Oberwasserkanals. Hier wurde in den vergangenen Jahrzehnten fast kein Unterhalt betrieben, so dass jetzt eine Durchforstung unumgänglich wurde. Bei der Planung der Durchforstung wurde der NVV Höngg von Grün Stadt Zürich und dem EWZ miteinbezogen. Die Holzerei wird Lücken im Bestand hinterlassen – eine gute Gelegenheit, um die Zusammensetzung der Gehölze zu verbessern, indem zusätzliche Arten gepflanzt werden. Die jetzigen Gehölze sind nämlich relativ artenarm und weisen eine geringe Strukturvielfalt auf. Der NVV Höngg entwickelte zusammen mit der Stadt und dem NVV Altstetten ein Konzept, wie die Gehölze aufgewertet werden können. Umfangreiche Gehölzpflanzungen sind ein wichtiger Teil. Für den Biber und seltene Waldschmetterlinge werden Weichhölzer wie Weiden, für gebüschbrütende Vogelarten dornenreiche Sträucher und für das menschliche Auge reichblühende Gehölze wie die Traubenkirsche gepflanzt. Daneben werden Eiablageplätze für die Ringelnatter, Nisthilfen für Fledermäuse und Krautsäume für Glühwürmchen geschaffen. Das Projekt ist auf vier Jahre ausgelegt und die Kosten belaufen sich auf gut 60'000 Franken. Rund 60% davon sind bereits gesichert; unter anderem unterstützt der naturemade star-Fonds von ewz das Projekt. Geplant ist, dass einige Arbeiten mit der Unterstützung von Vereinsmitgliedern oder mittels Firmeneinsätzen durchgeführt werden können.