Haubenmeise

Haubenmeise © Marcel Ruppen

Die Haubenmeise mit ihrer kecken schwarz-weissen Federhaube ist Symbolvogel des NVV und ein oft anzutreffender Bewohner des Hönggerbergwald, wo er sein Revier ganzjährig verteidigt.

Die schwarz-weiss gestrichelte Haube, die bei der Brautwerbung zum Einsatz kommt, und der charakteristische Ruf, der als „Gürren“ umschrieben wird, sind eindeutige Kennzeichen der Haubenmeise.

Diese Meise ist auf Nadelbäume angewiesen, insbesondere Fichten, von deren Samen sie sich in der kühlen Jahreszeit ernährt. Man kann sie häufig beim flinken Herumhuschen und -hangeln an Ästen beobachten. Im Winter kommen Haubenmeisen gelegentlich ans Futterhäuschen oder gesellen sich zu Goldhähnchen und anderen Meisenarten um gemeinsam auf Futtersuche zu gehen. Vor allem aber bedient sie sich an ihrem eigens angelegten Nahrungsvorrat, der aus verschiedenen Sämereien und Nüsschen besteht. Diese Vorräte versteckt sie zwischen Flechten und Zweigen, was bei einer Vielzahl an Verstecken ein ausgezeichnetes Gedächtnis voraussetzt. Im Sommer werden in den Baumkronen oder seltener auf dem Waldboden kleine Insekten und Spinnentiere erbeutet.

In unseren Gärten und Parks dagegen ist die Haubenmeise ein seltener und eher scheuer Gast. Sie verteidigt ihr Revier ganzjährig und pflegt eine langjährige Partnerschaft. Das Haubenmeisen-Weibchen gestaltet ihr Nest in Naturhöhlen und polstert es mit Moos, Wolle und feinem Pflanzenmaterial aus. Die Höhlen können in morschem Holz selber ausgehackt oder zumindest nach den eigenen Bedürfnissen ausgebessert werden. Dies ist jedoch ebenfalls ausschliesslich Aufgabe der Weibchen, wobei sie nur Nesthöhlen in alte oder tote Bäume hacken, die durch holzabbauende Pilze „aufgeweicht“ sind. Daneben werde Nistkästen von der Haubenmeise gerne angenommen. Zwischen April bis Juni legt das Weibchen 5-7 weisse Eier mit rot-braunen Flecken. Für drei Wochen füttern und umsorgen beide Eltern ihren Nachwuchs und verweilen gemeinsam noch etwas länger in einem Familienverband.

Steckbrief

Merkmale
Markante schwarz-weisse Federhaube; brauner Rücken und cremefarbene Unterseite

Gesang/Ruf
Trillern oder schnelles Gurren „si-gürrrr“

Zugverhalten
Standvogel mit ganzjähriger Revierverteidigung

Brutbiologie
Dieser Höhlenbrüter legt Mitte April ca. 5 – 7 Eier in ein moosiges Nest und bebrütet diese zweieinhalb Wochen und versorgt den Nachwuchs noch drei Wochen lang intensiv, bevor sie flügge werden.

Brutbestand Schweiz
Weit verbreitet; 90’000 – 110’000 Brutpaare in der Schweiz

Vorkommen Höngg
Oft im Hönggerwald oder im Winter manchmal am Futterhäuschen

Haubenmeise_ © Marcel Ruppen