„Gemeinsam Birden“ im Wallis am 13. Januar 2024
Die Exkursion war unter dem Titel „Gemeinsam Birden“ ausgeschrieben, wobei der Ort je nach Wetter und anwesenden Vögeln kurzfristig festgelegt werden sollte. Erst etwa eine Woche vor dem Anlass hat uns Exkursionsleiterin Barbara Li Sanli mit der Ankündigung überrascht, dass es eine Bergexkursion ins Wallis werde. Bei schönstem Winterwetter machten sich etwa 13 Vogelliebhaberinnen und Vogelliebhaber auf den Weg nach Leuk zur Hohen Brücke und anschliessend ins Weinbaugebiet von Chamoson, um gemeinsam nach Bergvögeln Ausschau zu halten.
Im Wallis angekommen waren es zunächst alte Bekannte aus dem Mittelland (Graureiher, Stockente), die uns bei der Bahnfahrt entlang der Rhone ins Auge stachen. Aber bereits nach der kurzen Busfahrt wurden wir an der Haltestelle Rotafen von Misteldrossel, Buntspecht und Eichelhäher empfangen. Der Höhepunkt folgte dann an der spektakulären „Hohen Brücke“, wo an den steilen Felswänden der Feschilju-Schlucht mit Mauerläufer und Alpenbraunelle bereits zwei der von Li angekündigten respektive erhofften Bergvögel zu entdecken waren. Zudem konnten hier Tannen- und Kohlmeisen sowie ein Grünspecht, mehrere Alpendohlen und ein Rotmilan beobachtet werden. In einer kleinen Waldlichtung oberhalb der Schlucht waren auch zwei ruhende Hirsche zu sehen.
Nach dem kurzen Aufenthalt an der Hohen Brücke ging es weiter ins Unterwallis zum Weinbaugebiet von Chamoson. Hier spazierten wir auf einem Rundweg durch einen reich strukturierten Rebhang, wo es schon bald zur ersten Überraschung kam: Eine Blaumerle sass gemütlich auf einer Steinmauer und liess uns viel Zeit zum Beobachten und Fotografieren. Für Li (und nicht nur für Li) war es eine erstmalige Beobachtung und kostete sie die für den Erfolgsfall versprochene Runde Walliser Weisswein auf der Heimfahrt nach Zürich.
Nach diesem Highlight konnten wir auf einem gemütlichen Rastplatz unser wohlverdientes Mittagessen aus dem Rucksack einnehmen. Dabei waren hoch über unseren Köpfen ein kreisender Steinadler zu sehen und ein Kolkrabe zu hören, und in den umliegenden Büschen tummelten sich ein Rotkehlchen, eine Mönchsgrasmücke und mehrere Schwanzmeisen. Ausgeruht spazierten wir dann weiter über den Bergweg, wobei neben vielen Amseln und Buchfinken auch eine Zippammer zu beobachten war.
Am Schluss des Tages waren sich dann alle einig: Es war ein sehr schöner und erlebnisreicher Ausflug, der uns mehrere Höhepunkte respektive beobachtete Bergvögel bescherte. Zufrieden fuhren wir zurück nach Hause und genossen im Zug den von Li spendierten Weisswein.
Text: Edi Ramp
